Die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus aus der Kölner Severinstraße erwarb am 1. Juni 1918 das ehemalige Zisterzienserkloster. Hier sollten sich die Schwestern erholen können von der schweren Arbeit in den Kölner Krankenhäusern, nach den harten entbehrungsreichen Jahren des Ersten Weltkriegs. Denn bislang arbeiteten sie ganzjährig ohne Freizeit oder Ferien. Doch wie häufig, kam zunächst alles anders.
Die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus aus der Kölner Severinstraße erwarb am 1. Juni 1918 das ehemalige Zisterzienserkloster. Hier sollten sich die Schwestern erholen können von der schweren Arbeit in den Kölner Krankenhäusern, nach den harten entbehrungsreichen Jahren des Ersten Weltkriegs. Denn bislang arbeiteten sie ganzjährig ohne Freizeit oder Ferien. Doch wie häufig, kam zunächst alles anders.
Da der Kauf dieses alten Klosters durch eine weibliche Ordensgemeinschaft vielen ein Dorn im Auge war, mussten zunächst etliche Schwierigkeiten überwunden werden, bevor im Jahr 1919 das Kloster bezogen werden konnte. Von Erholung war für die Schwestern Dafrosa und Belina, die am 17. Juli 1919 auf einem Leiterwagen als Erste durch das verfallene Eingangstor ins Kloster fuhren, keine Rede. Getreu dem Motto „Setzen sie drei Augustinerinnen auf einen Sandhaufen und in einem Jahr steht ein Haus darauf!“ machten sich die Schwestern ans Werk, die zum Teil verfallenen und desolaten Gebäude instand zu setzten. Die Zimmer eines verwahrlosten Hotels und die Räume im historischen Brauhaus wurden renoviert, eine Kapelle eingerichtet und der historische Torbogen restauriert.
Kühe, Schweine, Gänse und Hühner
1920 begannen die Schwestern mit der Bewirtschaftung des zum Kloster gehörigen landwirtschaftlichen Betriebs. In den Stallungen standen damals 15 Kühe, zahlreiche Schweine, Gänse und Hühner. Der Hotel- und Kurbetrieb wurde wiedereröffnet und ein Direktor sowie weltliches Personal zu Bewirtschaftung eingestellt. Von der Straße wurde ein Zugang zur Chor-Ruine geschaffen. Ein Zaun trennte das öffentliche Gelände vom Klostergelände ab. Von jetzt an diente das Kloster der Erholung der Schwestern aus den Kölner Häusern, die in ihren Ferien halfen, die Felder zu bewirtschaften, getreu dem Motto des hl. Bernhard: Ora et labora (Bete und arbeite).
Ausweichkrankenhaus im Zweiten Weltkrieg
Es folgten bis in die Zeit des Nationalsozialismus ruhige und besinnliche Zeiten. Dann allerdings stand Heisterbach kurz vor der Auflösung, da das attraktive Gelände in eine SS -Reiterschule umgewandelt werden sollte. Dieses Schicksal konnte abgewendet werden. Nach einem Fliegerangriff auf Köln am 1. März 1941 wurde das Hotel in Kloster Heisterbach als Ausweichkrankenhaus eingerichtet. Zwei Jahre später, nach einem weiteren schweren Bombenangriff am 29. Juni 1943 auf Köln, wurde das Generalat und Noviziat nach Heisterbach verlegt. Nach dem Krieg strömten mehr als 100 Schwestern aus zerstörten Klöstern oder besetzten Einsatzgebieten ins Siebengebirge und fanden hier Zuflucht.