Historisches Foto des St. Antonius Krankenhauses in Köln-Bayenthal aus dem Jahr

Das St. Antonius Krankenhaus wird 111 Jahre alt

Der kölsche Geburtstag

Das St. Antonius Krankenhaus feiert in diesem Juni seinen 111. Geburtstag. Ganz in kölscher Manier wird dieser besondere Jahrestag natürlich groß gefeiert. Davor wollen wir jedoch auf die beeindruckende Geschichte des Hauses zurückblicken.

Heute ist es kaum vorstellbar, aber bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Bayenthal nur ein kleiner Vorort Kölns, der sich außerhalb der Stadtmauern befand und bis auf einen Gutshof, Ziegeleien, Kalköfen und Holzschneidemühlen nicht viel vorzuweisen hatte. Mit der Industrialisierung sollte sich dies jedoch rasch ändern. 

Im Jahr 1856 gründeten die beiden Unternehmer Gustav von Mevissen und Hubert Martin Goltstein die Kölnische Maschinenfabrik. Sie produzierte unter anderem die Dachkonstruktion des Kölner Doms, der Flora und des Hauptbahnhofs und beschäftigte 1864 bereits 1.500 Mitarbeiter. Schnell siedelten sich um das Werk weitere Unternehmen sowie deren Arbeiter an. Parallel dazu entstand der Villenvorort Marienburg. 

Historisches Foto des St. Antonius Krankenhauses in Köln-Bayenthal aus dem Jahr

Durch den großen Bevölkerungszuwachs und die zahlreichen Produktionsstätten wurde der Bedarf nach einer ausgeprägten medizinischen Versorgung über die Jahrzehnte immer offensichtlicher. Seit 1869 gab es ein kleines Spital in Bayenthal, das von den barmherzigen Schwestern aus der Genossenschaft der armen Dienstmägde Christi betrieben wurde. Dieses wurde 1905 an den Katholischen Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder verkauft, die dort ein Fürsorgeheim betrieben. 

Da es für die Versorgung Kranker und Verletzter im Kölner Süden keinen Ort mehr gab, entschloss sich die Ordensgemeinschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus in der Severinstraße zum Bau eines Krankenhauses. Bedingt durch die teils wohlbetuchte Bevölkerung und die komplexen Verletzungen, die sich die Arbeiter in den umliegenden Fabriken zuzogen, sollte es ein Krankenhaus nach den höchsten modernen Standards werden. Am 23. Juni 1909 wurden die ersten Patienten aufgenommen. Das St. Antonius Krankenhaus verfügte damals über 150 Patienten- und 17 Pensionsbetten. 

Die Kriegszeit 

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs standen bereits 300 Betten zur Verfügung. Ein Teil des Krankenhauses wurde als Reserve-Lazarett genutzt, sodass verwundete Soldaten direkt von der Front nach Bayenthal gebracht wurden. Insgesamt wurden bis Kriegsende 5.000 Soldaten im Krankenhaus versorgt. Nach dem Krieg entwickelte sich das St. Antonius Krankenhaus zu einem bekannten Unfallkrankenhaus. Durch den Bau einer nahegelegenen Autobahn kamen Unfallopfer auch von außerhalb hierher. 

Historisches Foto des St. Antonius Krankenhauses in Köln-Bayenthal aus dem Jahr

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war das St. Antonius Krankenhaus die einzige funktionierende ärztliche Einrichtung im Süden der Stadt. Neben der Versorgung von Kranken und Verletzten wurden hier auch zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen. Sie hielten sich auf den Gängen auf, während schwerverletzte Patienten in der Zeit des Luftkriegs in Kellerräumen untergebracht waren. Im Frühjahr 1945 zogen die Amerikaner ins Haus ein. Ärzte und Patienten wurden nach Hohenlind verlegt. Bis 1949 beanspruchten das amerikanische, britische und auch das belgische Militär das Haus. 

Die medizinische Entwicklung des St. Antonius Krankenhauses

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Krankenhaus vom reinen Unfallkrankenhaus zu einem Versorgungskrankenhaus des Kölner Südens und betreibt heute eine große Medizinische Klinik mit Kardio-Diabetes Zentrum, Unfall-, Hand-, und Orthopädischer Chirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie eine Belegabteilung für Augenheilkunde. Außerdem befindet sich im Gebäude eine Kurzzeitpflegeeinheit mit 20 Plätzen. 
 

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