Dadurch kommt der Darm einem Teil seiner Verdauungsfunktion nur noch geringfügig nach. Aber auch Nebenwirkungen diverser Medikamente sowie im Alter vermehrt auftretende Erkrankungen, wieDiabetes mellitusoder ein Morbus Parkinson, können Stuhlverstopfungen begünstigen.
Typische Symptome einer chronischen Obstipation sind eine Stuhlfrequenz von weniger als drei Stuhlgängen pro Woche, schmerzhafter harterStuhlgang, meist unter starkem Pressen, oder einGefühl einer Stuhlblockierung im Darm. Um von einer chronischen Verstopfung zu reden, sollten die Symptome mindestens über drei Monate hinweg bestehen.
Darmerkrankungen als Ursache ausschließen
Um seltenere Ursachen wie beispielsweise Dickdarmtumore oder Darmpolypen auszuschließen, sollten zeitnah ärztliche Untersuchungen erfolgen.Wichtig ist, auf Warnsymptome, wie etwa dem häufigen Wechsel sehr festem und eher flüssigem Stuhl, Blut im Stuhl oder einem ungewollten Gewichtsverlust, zu achten und diese bei der Anamnese anzugeben.
Neben einer körperlichen sowie einer Blutuntersuchung sollte auch eine Dickdarmspiegelung durchgeführt werden. Für eine Darmspiegelungist das Einnehmenabführend wirkender Lösungen notwendig, um die Darminnenwände inspizieren zu können. Die Untersuchung kann bei Bedarf mit einer sedierenden Medikation erleichtert werden. In der Regel erfolgt die Darmspiegelung ambulant, bei gebrechlichen und vorerkrankten Patienten empfiehlt sich jedoch ein kurzer stationärer Aufenthalt, um sie vor und nach der Untersuchung betreuen zu können.
Den Darm anregen
Wurde glücklicherweise keine Krankheit oder eine behandelbare organische Ursache der Verstopfung festgestellt, sind zunächst folgende allgemeine Behandlungsmaßnahmen anzuraten: Eine ausreichende tägliche Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern Tee oder lauwarmes Wasser kurbeln dabei die Darmmotilität an. Geeignet wären auch Pflaumen-, Birnen-oder Apfelsaft. Es sollten ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse und Vollkornprodukte und eher wenig stopfende Lebensmittel wie Bananen, Weißbrot oder Schokolade gegessen werden. Abführend wirken auch Weizenkleie, Flohsamen und Trockenfrüchte.
Sollten die Patienten trotz dieser durchgeführten Maßnahmen weiter an Verstopfungen leiden, kann der behandelnde Arzt ein Abführmittel verschreiben. Diese sind zumeist gut verträglich und verursachen selten ernste Verschiebungen im Mineralstoffhaushalt. Dennoch sollte eine längere Einnahme immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.