Mit einem Abstrich kann eine Covid-19 Infektion nachgewiesen werden.
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Resistente Bakterien: MRSA

Was ist das eigentlich?

Die Abkürzung MRSA in Bezug auf Bakterien haben Sie sicherlich schon einmal gehört. Um zu verstehen, was hinter diesen vier Buchstaben steckt, müssen wir zuerst über den Staphylococcus aureus sprechen. Das ist ein kugelförmiges, grampositives Bakterium. Es siedelt sich meist im Nasen-Rachen-Raum des Menschen oder zwischen übereinander liegenden Hautpartien an.

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Dominik Schulze ist Risiko-, Hygiene- und Qualitätsmanager am St. Agatha Krankenhaus.

Von seinem Hauptreservoir – dem Nasen-Rachen-Raum – aus können sich die Bakterien auf andere Bereiche der Hautoberfläche verteilen, zum Beispiel auf die Hände, Achseln, Leiste. Bei entsprechend geschwächtem Immunstatus oder anderen günstigen Bedingungen, wie etwa bei großflächigen Wunden und bei Kathetern, kann sich aus einem einfachen Vorhandensein (Kolonisation) eine Infektion entwickeln.

Man unterscheidet zwischen einer endogenen, vom Patienten selbst ausgehenden Infektion, und einer exogenen Infektion, ausgehend von der Übertragung durch Tiere, Menschen oder einer kontaminierten Umgebung bzw. durch Gegenstände via Tröpfchen-, Schmierinfektion oder durch direkten Kontakt mit infektiösem Material. Im Fall einer Infektion helfen Antibiotika, die Bakterien zu eliminieren.  

Infektion oder Besiedlung mit Bakterien

Mancher Staphylococcus aureus ist unempfindlich, also resistent gegenüber dem Antibiotikum Methicillin und den meisten anderen Antibiotika geworden. Solch einen methicillin-resistenten Staphylococcus aureus nennt man abgekürzt MRSA. Somit verbleiben bei einer Infektion, die unter Umständen lebensbedrohlich sein kann, wenige Therapieoptionen.

Kolonisation bedeutet, dass sich MRSA-Bakterien unter anderem auf der (Schleim-)Haut des Menschen ansiedeln, ohne dass eine Erkrankung verursacht wird. Solche Patienten sind dann MRSA-Träger. Infektion bedeutet, dass die Keime über die Haut oder Schleimhaut eindringen und der betroffene Mensch daran erkrankt. Um eine Weiterverbreitung der Bakterien auf andere Personen zu verhindern, werden Patienten in einem Einzelzimmer untergebracht. Das Personal trägt bei der Versorgung Schutzkittel, Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe und eine Kopfhaube. 

Sanierungsbehandlung nach Bakterien-Besiedelung

Es erfolgt eine Sanierungsbehandlung: Die MRSA-Besiedlung auf Haut und Schleimhaut wird durch spezielle desinfizierende Waschungen und Applikationen von antiseptisch wirksamer Nasensalbe und durch Mundspülungen entfernt. Im Falle einer Infektion erfolgt die gezielte Gabe von Antibiotika.

Zur Erfolgskontrolle der Sanierung, aber auch in anderen Situationen, wie etwa der Statuserhebung bei stationärer Aufnahme, erfolgen Abstrichuntersuchungen, um die notwendigen Maßnahmen abzuleiten. Durch diese Strategien sind MRSA-Bakterien beherrschbar und erkennbar – unsere Patienten sind geschützt und sicher.

St. Agatha Krankenhaus
Feldgärtenstraße 97
50735 Köln-Niehl
Telefon 0221 7175-0
www.st-agatha-krankenhaus.de

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