Schematische Zeichnung einer Lunge

Lungenfibrose - chronisch krank

Die Lungenfibrose umfasst mehr als 200 Lungenerkrankungen

Eine Lungenfibrose ist chronisch und nicht heilbar. Mit gezielten Therapien kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder sogar gestoppt werden.

Dr. Alexander Prickartz Chefarzt Thoraxklinik Köln, St. Hildegardis Krankenhaus
Dr. med. Alexander Prickartz ist Chefarzt der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie der Palliativmedizin am St. Hildegardis Krankenhaus Köln.

„Die“ Lungenfibrose gibt es nicht. Vielmehr ist sie ein Sammelbegriff für mehr als 200 Erkrankungen. Eines ist bei all diesen Erscheinungsformen gleich: Das Lungengewebe zwischen den Lungenbläschen wird umgewandelt zu Bindegewebe, das schließlich verhärtet und vernarbt.

Durch diesen Umbau wird der Gasaustausch erheblich gestört, da der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen kann. Die Lunge wird weniger dehnbar, sodass für die Atmung mehr Kraft aufgebracht werden muss.

Für Betroffene bedeutet dies einen fortschreitenden Verlust der Leistungsfähigkeit und je nach Stadium große Einschränkungen im Alltag. 

Lungenfibrose: Symptome zu Beginn unspezifisch

Die Ursachen für die Entstehung einer Lungenfibrose sind vielfältig: das (langfristige) Einatmen von Allergenen oder Schadstoffen, Medikamente, eine Bestrahlungstherapie des Oberkörpers oder chronische Infektionen. Eine der häufigen Formen der Erkrankung ist die idiopathische Lungenfibrose (IPF), bei der fehlgeleitete Reparaturvorgänge zu einer zunehmenden Vernarbung des Lungengewebes führen.

Die Symptome der Lungenfibrose sind zunächst eher unspezifisch. Luftnot und Atembeschwerden werden häufig von trockenem Reizhusten begleitet. Dieses ist auf eine dauerhafte Sauerstoffunterversorgung zurückzuführen. Die stetige Überlastung des Herzens führt außerdem nicht selten zu einer chronischen Rechtsherzschwäche. 

 

Bausteine für die Therapie der Lungenfibrose

Eine Bildaufnahme einer vernarbten Lunge
Bei der Lungenfibrose vernarbt das Lungengewebe.

Ein Baustein der Diagnostik ist daher die Krankheitsgeschichte des Patienten. Das Abhören auf Rasselgeräusche, CT-Aufnahmen, Lungenfunktionsuntersuchungen, spezielle Labordiagnostik, Bronchoskopien und die Untersuchung von Gewebeproben geben schließlich Aufschluss über Ursachen und Ausbreitung.

Die Befunde werden – ähnlich wie bei Tumorerkrankungen – in einer multidisziplinären Konferenz diskutiert: Pneumologen, Radiologen, Pathologen, Thoraxchirurgen und Rheumatologen entwickeln gemeinsam die optimale Behandlungsstrategie für die oft komplexen Fälle.

Eine frühe Diagnose der Lungenfibrose verbessert dabei den Therapieerfolg. Aber auch in späten Stadien stehen uns heute vielfältige Therapieoptionen zur Verfügung, um die Lebensqualität betroffener Patienten zu erhalten oder wiederherzustellen. Sie reichen von medikamentösen Therapien gegen die chronischen Entzündungen und spezifische Vernarbungsprozesse, Sauerstofftherapien zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Reduzierung der Folgeschäden der Sauerstoffunterversorgung bis hin zu gezieltem Muskel- und Ausdauertraining zur optimalen Nutzung der vorhandenen Kapazitäten der Lunge. Für viele Patienten spielt – vor allem in fortgeschrittenen Stadien der Lungenerkrankung – außerdem eine qualifizierte palliativmedizinische Behandlung der Lungenfibrose eine wichtige Rolle.

St. Hildegardis Krankenhaus
Bachemer Str. 29–33
50931 Köln-Lindenthal
Telefon 0221 4003-0
www.hildegardis-krankenhaus.de

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