Menschliches Herzmodell
Jennifer Braun

Herz und Niere

Schwächelt der eine, leidet auch der andere

Es ist ein Teufelskreis: Das schwache Herz schwächt die Niere und andersherum. Verschlechtert sich die Nierenfunktion, altern Herz und Gefäße vorzeitig. Denn die im Körper verbleibenden Abfallprodukte führen nicht nur zu einer beschleunigten Arteriosklerose der Gefäße, sondern stören auch die Funktion des Herzmuskels durch Bindegewebseinlagerungen.

Auch der mit der Nierenschwäche einhergehende Mangel an Hormonen für die Blutbildung (Erythropoietin) und den Knochenstoffwechsel (Vitamin D) sowie ein Überschuss an Parathormon verursachen langfristig degenerative Veränderungen im Herzkreislaufsystem. 

Risikofaktor für Herz und Niere: hoher Blutdruck

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Prof. Dr. med. Frank M. Baer erklärt die Zusammenhänge von Herz und Niere.

Die Folgen sind eine Verdickung der Herzmuskulatur, eine zunehmende Schwäche des Herzens und eine beschleunigte Ablagerung von Kalk und Fetten in der Gefäßwand. Diese Veränderungen führen wiederum zu einer schlechteren Durchblutung der Nieren mit Sauerstoffmangel und Schädigung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen, sodass gegebenenfalls eine dauerhafte Blutwäsche (Dialyse) notwendig wird. Hinzu kommt, dass die Behandlung eines Diabetes, einer Herzinsuffizienz oder des hohen Blutdrucks bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen sehr viel komplexer ist.

Insbesondere die schnelle Verkalkung der Koronararterien ist bei jungen Dialysepatienten typisch und schwer zu therapieren. Daher sollte bei der Behandlung von chronischen Nierenfunktionsstörungen und in der Übergangsphase zur Blutwäsche konsequent nach Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen, zum Beispiel hohe Blutfette, Diabetes, hoher Blutdruck, gesucht und diese dann intensiv behandelt werden. Muss bereits regelmäßig dialysiert werden, haben sich im Rahmen der Blutwäsche besonders herzschonende Verfahren bewährt. Dazu zählt beispielsweise die Anpassung des Flüssigkeitsentzugs an den Zustand des Patienten mit besonders schonender Dialyse in längeren oder häufigeren Sitzungen. 

Niere, Herz und Diabetes

Da der Diabetes in Deutschland die häufigste Ursache für die Entwicklung einer chronischen Niereninsuffizienz mit späterer Dialysepflichtigkeit ist, ist das Kardio-Diabetes-Zentrum des St. Antonius Krankenhauses auf die komplexe Therapie bei Patienten mit Störungen der Nierenfunktion gut vorbereitet. Die enge Kooperation mit der Dialysepraxis im Hause sowie die angiologischen, diabetologischen, kardiologischen und intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten erlauben eine optimale Versorgung dieser Hochrisiko-Patienten mit Schwächen von Herz und Nieren, sowohl bei akutem als auch bei chronischem Nierenversagen.

St. Antonius Krankenhaus
Schillerstraße 23
50968 Köln-Bayenthal
Telefon 0221 3793-0
www.antonius-koeln.de

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