Krippenfiguren

Ein großzügiges Geschenk

Wie das Maria-Hilf-Krankenhaus eine neue Krippe bekam

Zur Weihnachtszeit werden die Kapellen in den Krankenhäusern unseres Verbundes festlich geschmückt. Die Krippen nehmen dabei einen besonderen Stellenwert ein. Hinter den neuen Krippenfiguren im Maria-Hilf-Krankenhaus steckt die Geschichte eines großzügigen Mannes.

Kurz nach dem Weihnachtsfest 2018 war ich in der Krankenhauskapelle und goss die Weihnachtssterne. Dort saß ein älterer Herr, mit dem ich ins Gespräch kam. Seine Frau war Patientin im Krankenhaus und er suchte Trost an der Krippe. Wir sprachen eine ganze Weile über ihre gemeinsame Situation. Am Ende unterhielten wir uns über die Krippenfiguren, die wir beide nicht besonders ansprechend fanden. Ein paar Monate später erhielt ich plötzlich einen Anruf. Es war der ältere Herr. Seine Frau war inzwischen leider verstorben. Er sagte mir, dass er oft an unsere Begegnung in der Kapelle gedacht habe und dem Krankenhaus gern neue Krippenfiguren schenken würde. Allerdings müsse ich mich um die Anschaffung kümmern, denn das könne er nicht mehr; seine eigene Mobilität hätte sehr gelitten. Ohne zu ahnen, worauf ich mich da einlasse, willigte ich ein. 

Neue Krippe stand Weihnachten 2019

Wir beide begaben uns auf eine schwierige Suche. Denn die neuen Figuren mussten sozusagen „klau-sicher“ sein, das heißt, zu groß und zu schwer, um sie aus der Kapelle zu entwenden. Mit dem alten Herrn zusammen habe ich vor dem Computer gesessen und das Internet durchsucht. Wir haben festgestellt, dass handgeschnitzte Holzfiguren sehr kostspielig und manche Kunstharzfiguren grellbunt und kitschig sind. Generell gibt es wenige Möglichkeiten, große Krippenfiguren vor Ort anzuschauen. Mitten im Hochsommer bin ich dann aber in einem kleinen Ort in der Eifel endlich fündig geworden. Ich habe Fotos gemacht, sie unserem edlen Wohltäter gezeigt und die Figuren mit seinem Einverständnis schließlich gekauft. 

Zum Weihnachtsfest 2019 stand die neue Krippe zum ersten Mal in der Krankenhauskapelle. Doch bedingt durch die Corona-Pandemie ist die Kapelle zurzeit durch ihre Lage mitten im Krankenhaus nur den Patientinnen und Patienten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich. Hoffentlich steht sie bald wieder allen offen?! Eine Spendenquittung wollte der Mann nicht und namentlich benannt werden schon gar nicht, auch nicht bei der Krankenhausleitung. Deshalb soll dieser Artikel als Dank an ihn dienen und dafür sorgen, dass alle, die sich an den Figuren erfreuen, daran denken, auf welcher Großzügigkeit ihr Dasein beruht. 

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