Dia-Aufnahme der Cellitinnen mit Verwundeten im Ersten Weltkrieg

Die Ordensschwestern und der Weg in den Ersten Weltkrieg

Schlafplatz, warme Mahlzeiten und Versorgung der Verwundeten

Auch die Wirren des Krieges ließen die Cellitinnen nicht unberührt. Tatkräftig wie die Schwestern waren, stellten sie auch ihre Krankenhäuser als Lazarette zur Verfügung.

In der Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert verzeichnete die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus einen stetig wachsenden Zustrom junger Frauen. Politisch standen die Zeichen schon auf Krieg. Das spürten auch die Ordensschwestern in Köln. Mutter Cleopha übermittelte dem Malteserorden jährlich eine Aufstellung mit Namen von Ordensschwestern, die sie im Kriegsfall als Sanitätsschwestern einsetzen könnte. 

Am 30. Juli 1914 forderten die Malteser dringlich, auch die Anzahl der in den Krankenhäusern des Ordens zur Verfügung stehenden Betten und Ärzte zu übermitteln. Die Zeit drängte plötzlich. Man telegrafierte. Mutter Cleopha sicherte im Krankenhaus der Augustinerinnen sowie im St. Antonius Krankenhaus freie Betten plus Offizierszimmer zu; das St. Agatha Krankenhaus mit seinem neuen OP- und Röntgenraum unterstand im weiteren Verlauf des Krieges als Lazarett vollständig der Leitung der Malteser. 

Die Kölner Krankenhäuser und der Kriegsbeginn

Der Aufmarsch des Heeres begann. In den ersten Augustwochen sorgte das Mutterhaus in der Kölner Südstadt für die durchziehenden Soldaten, indem es ihnen einen Schlafplatz und warme Mahlzeiten anbot. In der Chronik heißt es: „Mit Freuden wurden sehr oft Kaffee und Butterbrote gereicht und als die Not der Bevölkerung groß wurde, erhielten – außer anderen Unterstützungen – täglich 30 Familien Mittagessen.“ 

Im Kölner Süden unterstützte die Bevölkerung das noch „junge“ St. Antonius Krankenhaus. Das Haus war durchschnittlich mit 200 bis 300 Verwundeten belegt. Als eines Nachts 150 Verwundete eingeliefert wurden, brachten die Bayenthaler Bürger Bettdecken und -wäsche, um die Verletzten zu versorgen. Die Schwestern der Cellitinnen setzen sich bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in ihren Krankenhäusern in Köln und Umgebung wie auch an der Front für die Verwundeten ein. Die dadurch entstandenen Mehrkosten trug die Genossenschaft aus eigenen Mitteln. 

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