Eine Krankenschwester machte einen Atemtest bei einem Patienten.

Der Atmungstherapeut

Ein Bindeglied zwischen Ärzten, Pflegern und Physiotherapeuten

Luft holen

Sara Rosenberg hat es gewagt: Nach gut 20 Jahren leidenschaftlicher Arbeit als Krankenschwester hat sie noch einmal die Schulbank gedrückt. Grund dafür war ihre berufsbegleitende Weiterbildung zur Atmungstherapeutin, die sie 2016 erfolgreich abschließen konnte. Seit Mai 2019 arbeitet die 46-Jährige nun im Severinsklösterchen. Wir haben mit Sara Rosenberg über ihren Beruf als Atmungstherapeutin gesprochen.

Frau Rosenberg, warum wollten Sie Atmungstherapeutin werden? 

In meiner Zeit als Krankenschwester habe ich eigentlich schon immer schwerpunktmäßig mit chronisch Kranken gearbeitet. Mein besonderes Interesse galt den beatmeten Patienten, die eine spezielle Art der Versorgung benötigen. Das brachte mich auch zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim Kölner Arbeitskreis für außerklinische Beatmung (kaab). Die Weiterbildung zur Atmungstherapeutin lag also gewissermaßen auf der Hand.

Wie genau wird man Atmungstherapeut? 

Voraussetzung für die Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (dgp) ist eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kranken- bzw. Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger oder Physiotherapeut. Außerdem sollte man praktische Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren haben. Die Weiterbildung an sich umfasst dann insgesamt 720 Stunden, die sich aus schulischem Unterricht, deutschlandweiten Praktika und Selbststudium zusammensetzen.

Welche Aufgaben gehören zu Ihrem Berufsalltag und welche Bedeutung hat der Job für Ihre Patienten und Kollegen? 

Als Atmungstherapeutin bin ich darauf spezialisiert, Menschen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen professionell zu versorgen. Wir führen unter Anleitung eines Pneumologen diagnostische wie therapeutische Maßnahmen durch und sind mit dafür zuständig, Patienten zu informieren, zu beraten und zu betreuen. Im Klösterchen arbeite ich auf den pneumologischen Stationen, der Weaning- sowie der Intensivstation. Dort gehören unter anderem Beatmungseinstellungen bei der künstlichen Beatmung, Sauerstoffversorgung, Sekretmanagement und interdisziplinäre Visiten zu meinem Berufsalltag.

Außerdem kümmere ich mich gemeinsam mit dem Case Management um die Überleitung beziehungsweise Entlassung unserer Patienten nach Hause, in die Reha oder eine Beatmungseinrichtung. Zusammenfassend könnte man sagen: Als Atmungstherapeuten sind wir die Schnittstelle zwischen Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sina Marie Nolte, Unternehmenskommunikation, Stiftung der Cellitinnen e.V., Köln. 

Krankenhaus der Augustinerinnen
Jakobstraße 27–31
50678 Köln-Südstadt
Telefon 0221 3308-0
www.severinskloesterchen.de

Krankenhaus der Augustinerinnen
Jakobstraße 27–31
50678 Köln-Südstadt
Telefon 0221 3308-0
www.severinskloesterchen.de

Zurück