Im St. Hildegardis Krankenhaus Köln-Lindenthal leben Ordensschwestern der Cellitinnen.

Das Hildegardis ist unser Zuhause

Cellitinnen in Köln-Lindenthal

Das St. Hildegardis Krankenhaus in Köln-Lindenthal blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Eine Konstante bei allen Veränderungen und Umbrüchen waren sie: die Cellitinnen zur heiligen Elisabeth. Noch heute leben fünf Ordensschwestern unter dem Dach des Krankenhauses – und prägen es auf ganz besondere Weise.

Werden Sr. M. Ingeborg und Sr. M. Josefa gefragt, was das St. Hildegardis Krankenhaus für sie bedeutet, ist die Antwort eindeutig: „Unser Zuhause.“ Seit 1965 bzw. 1962 leben und arbeiten die beiden Schwestern in dem Krankenhaus in Köln- Lindenthal. Zu ihrem Konvent gehören weiterhin Sr. M. Johanna und Sr. M. Gabriele sowie Sr. M. Daniela. Auch sie leben seit Jahrzehnten im St. Hildegardis Krankenhaus und sind aus dem Alltag des Hauses nicht wegzudenken. 

Jahrzehnte voller Veränderungen 

Historische Aufnahme des St. Hildegardis Krankenhauses, Köln-Lindenthal

Das Krankenhaus wurde 1937 von dem Schwesternorden der Cellitinnen zur heiligen Elisabeth übernommen, zuvor wurde es durch den Orden der Alexianer betrieben. Die Schwestern erweiterten das Krankenhaus, erlebten die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, leisteten den Wiederaufbau und führten das Haus durch die vielen Veränderungen der folgenden Jahrzehnte. Im Jahr 2001 übernahm der Malteserorden das Krankenhaus, da die Cellitinnen aufgrund von Nachwuchsproblemen die Zukunft des Hauses nicht sichern konnten. Die Schwestern sind „ihrem“ Hildegardis aber auch nach dem Trägerwechsel treu geblieben, arbeiteten in verschiedenen Bereichen mit und trugen dazu bei, dass der Geist des Hauses erhalten blieb. „Wir haben uns immer an die Gegebenheiten angepasst und uns nie ablehnend verhalten“, sagt Sr. M. Ingeborg. Im September 2020 stand ein erneuter Trägerwechsel an: Seither gehört das St. Hildegardis Krankenhaus zum Verbund der Stiftung der Cellitinnen e.V. Die Schwestern blicken optimistisch in die Zukunft ihres Zuhauses. „Wir sind froh, dass das Krankenhaus weiterhin in konfessioneller Trägerschaft ist.“ 

Nähe zu Patienten und Mitarbeitern 

Im St. Hildegardis Krankenhaus Köln-Lindenthal leben Ordensschwestern der Cellitinnen.

Die Ordensschwestern sind zwischen 78 und 90 Jahre alt. Ein Ruhestand kommt für die meisten von ihnen aber nicht infrage. Sr. M. Gabriele kümmert sich mit viel Liebe zum Detail um die Kapelle des Krankenhauses, Sr. M. Ingeborg unterstützt die Patientenverwaltung mit administrativen Tätigkeiten und Sr. M. Josefa, die viele Jahre die geriatrische Tagesklinik pflegerisch geleitet hat, schaut in ihren ehemaligen Verantwortungsbereichen nach dem Rechten. „Früh morgens gehe ich über die Flure und mache überall das Licht an“, berichtet sie. Sie hilft außerdem auch schon mal beim Eintüten von Briefen. Am Wochenende besucht sie Patienten, um nach Kommunionswünschen zu fragen. Mit ihrem Engagement bleiben die Ordensschwestern nah dran am Geschehen in ihrem Hildegardis – und prägen das Haus bis heute. 

Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung 

Im St. Hildegardis Krankenhaus Köln-Lindenthal leben Ordensschwestern der Cellitinnen.

Bei ihren Gängen durchs Haus nehmen sich die Schwestern Zeit für Patienten und Mitarbeiter, um über die kleinen Nöte des Alltags zu sprechen oder einfach ein paar nette Worte auszutauschen. Ihren Rückzugsort haben sie in den Klausurräumen im Dachgeschoss des Krankenhauses. Hier leben sie gemeinsam und kommen  jeden Tag dreimal als Gebetsgemeinschaft zusammen. Das Leben des kleinen Konvents ist geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Gemeinschaft. Wo die eine Probleme mit dem Öffnen der kleinen Marmeladenverpackungen für den Frühstückstisch für die Mitschwestern hat, übernimmt die andere; wo die Organisation von Fahrten zum Mutterhaus zum Problem wird, wickelt eine andere den Transport ab. Die hauswirtschaftlichen Aufgaben der Schwester, die nun gesundheitliche Probleme hat, haben Sr. M. Ingeborg und Sr. M. Josefa übernommen. „Jeder tut hier, was er kann“, sagt Sr. M. Ingeborg. Und morgens, wenn Sr. Josefa als Erste aufsteht, stellt sie ihrer Mitschwester Ingeborg sogar eine Tasse frischen Kaffee vor die Zimmertür. 

Eine Gemeinschaft, die prägt 

Im St. Hildegardis Krankenhaus Köln-Lindenthal leben Ordensschwestern der Cellitinnen.

Sr. M. Ingeborg hat seit den 1960er Jahren in vielen Verwaltungsbereichen des Krankenhauses gearbeitet: Sie war in der Abrechnung und der Buchhaltung tätig, hat zahlreiche Jahre in der Personalabteilung Dienst getan und unterstützt seit einigen Jahren die Patientenverwaltung. Sr. M. Josefa, examinierte Krankenschwester, war u. a. in der Anästhesiepflege, auf der „Männerstation“, der Intensivstation und später lange in der Geriatrie tätig. Von ihren Kompetenzen profitiert die kleine Gemeinschaft: Gibt es ein „Zipperlein“, weiß Sr. Josefa Rat. Gibt es organisatorische oder Verwaltungsaufgaben für den Konvent zu erledigen, ist Sr. Ingeborg die Ansprechpartnerin. Sie kümmert sich auch mit großer Sorgfalt um die Verwaltung der Kollekten und des Opfergelds. „Sie müssen noch lange bei mir bleiben, ich könnte das nicht“, lacht Sr. Josefa. Der heilige Augustinus, nach deren Regeln die Schwestern leben, nannte seine Klöster „Gemeinschaft der Liebe“. In diesem Sinne leben die Schwestern miteinander unter dem Dach des ältesten Krankenhauses in Köln-Lindenthal – seit über 80 Jahren.

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