Schere und Verband sind wichtig für die Wundversorgung.
Die Versorgung chronischer Wunden bedarf fachlicher Kompetenz. S.H.exclusiv - stock.adobe.com

Chronische Wunden

Wundbehandlung: Die Versorgung im häuslichen Umfeld

Nicht nur Krankheiten können chronisch sein. Es gibt auch Wunden, die nur schwer oder sogar gar nicht heilen. Davon sind insbesondere ältere Menschen betroffen. Wir haben zu diesem Thema mit Denise Ulubay, Stellvertretende Pflegedienstleitung bei MARIENBORN mobil im Rhein-Erft-Kreis, gesprochen.

Welche Rolle spielen chronische Wunden im Rahmen der mobilen Pflege? 

Die Wundbehandlung gehört zu unserem Alltagsgeschäft. Wir haben einige Klienten mit chronischen Wunden. Bei Einzelnen kümmern wir uns darum schon seit einigen Jahren. Aus Sicht der Pflege bedeutet das Versorgen dieser Wunden eine hohe pflegefachliche Anforderung. Aber wir Fachkräfte werden mit einer Verbesserung des Wundzustands bis hin zum Abschließen der Behandlung durch das Abheilen der Wunde „belohnt“.

Ab wann kann bei einer Wunde von chronisch gesprochen werden? 

Grundsätzlich kann man von einer chronischen Wunde sprechen, wenn die Wundheilung länger als zwei Monaten dauert und die Wunde durch innere Einflüsse wie Vorerkrankungen bedingt ist. Aber auch hier spielen neben der Ursache für das Auftreten der Wunde viele Faktoren eine große Rolle, etwa die Größe der Wunde und deren Beschaffenheit, eine eventuelle Keimbesiedlung und vieles mehr. Primär entscheidet ein Arzt, gegebenenfalls auch ein Wundtherapeut, ob eine Wunde chronisch ist.

Die Krankenkasse spielt doch bei der Beurteilung einer Wunde auch eine Rolle, oder? Ist sonst noch jemand involviert? 

Zunächst ist die Pflegekraft von uns verantwortlich, da sie die Wunde adäquat versorgt, beurteilt und das Ergebnis ausreichend dokumentiert. Die Fachkräfte der Krankenkassen entscheiden dann letztlich per „Ferndiagnose“ anhand unserer Wunddokumentation darüber, ob es sich um eine chronische oder akute Wunde handelt – und damit natürlich über eine Kostenzusage. Auch der Hausarzt spielt eine zentrale Rolle. Dieser stellt sowohl die benötigten Rezepte als auch die Verordnung auf häusliche Krankenpflege aus. Ansonsten dürften unsere Mitarbeiter den Klienten nicht versorgen.
 

Zeichnung: Verband

Das klingt nach Schwierigkeiten bei der Wundbehandlung … 

Nein, keine Schwierigkeiten. Es bedarf nur einiger Koordination und Organisation. Es beginnt bei der korrekt ausgestellten Verordnung durch den behandelnden Arzt. Diese muss im Vier-Wochenrhythmus neu ausgestellt werden. Ansonsten dürfen wir die chronische Wunde nicht weiter versorgen. Können wir streng genommen auch nicht, da wir ansonsten keine Vergütung für diese Leistung erhalten. Das ist auch immer der Zwiespalt: Es ist unsere Verpflichtung, den Menschen zu helfen, eine chronische Erkrankung im Optimalfall so zu behandeln, dass die Beschwerden gelindert werden und die Erkrankung abheilen kann. Auch die Beschaffung der korrekten Materialien ist oft aufwendig. Einiges davon ist sinnvoll, wird aber nicht von der Krankenkasse bezahlt und nicht jeder Kunde kann sich das Material auf eigene Kosten leisten. Zusammenfassend kann man also sagen, dass auch chronische Wunden adäquat versorgt werden können, sofern über die fachliche Kompetenz vor Ort hinaus auch eine gute Kommunikation aller Mitwirkenden gewährleistet ist. 

Das Interview führte Maximilian Diefenthal, MARIENBORN mobil in Zülpich.

MARIENBORN mobil Rhein-Erft-Kreis
Sudetenstraße / Argèles-sur-Mer-Straße 1
50354 Hürth
Telefon 02233 94697580
www.marienborn-mobil.de

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