Diabetes mellitus kann in jedem Alter auftreten, die Wahrscheinlichkeit nimmt aber mit dem Lebensalter zu. So hatte im Jahr 2010 jeder dritte Mensch über 80 Jahre Diabetes. Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um den Diabetes mellitus Typ II. Hierbei ist zur Behandlung der Erkrankung eine Kombination aus angepasster Ernährung, Bewegung sowie medikamentöser Therapie zielführend.
Nicht das kalendarische Alter zählt
Wie der Diabetes behandelt wird, hängt weniger vom Alter im Personalausweis ab, vielmehr geht es um die geistige und körperliche Verfassung. Bei einem stark pflegebedürftigen Patienten steht nicht unbedingt die langfristige gute Blutzuckereinstellung im Vordergrund. Hauptsächliches Ziel der Behandlung ist es, kurzfristige Blutzuckerkrisen zu vermeiden und die Lebensqualität sicherzustellen. Wichtig ist hierbei, dass auch die im Blut gemessenen Werte wie aktueller Blutzucker und Langzeitwert (HbA1c) im höheren Lebensalter andere Zielwerte haben.
Medikamente für jeden Anspruch
Bei der Auswahl der Medikamente ist es wichtig, neben dem Allgemein- und Ernährungszustand auch Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes zu beachten. So dürfen Medikamente, die eine Gewichtsabnahme auslösen können, nur eingesetzt werden, solange keine Mangel- oder Unterernährung vorliegt. Zudem sind neuere Medikamente zugelassen, die zusätzlich zur Diabeteseinstellung auch eine Herz- und Nierenschwäche behandeln können oder vor negativen Ereignissen im Herz-Kreislauf-System, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, schützen können.

Eine Insulintherapie mit modernen Insulinarten hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen kann sie im sehr hohen Lebensalter oft auftretenden ungewünschten Gewichtsverlust entgegenwirken. Zudem kann man durch eine Umstellung auf eine Insulintherapie die Menge der am Tag notwendigen Tabletten reduzieren und so auch Wechselwirkungen verhindern.