Ein Arzt sitzt an einem PC. Auf dem Monitor ist ein Bild einer Lunge zu sehen.
Prof. Dr. med. Frank M. Baer geht dem Thema Atemnot auf den Grund.

Atembeschwerden: Wenn die Luft weg bleib

Herz oder Lunge – Wer ist der „Schuldige“?

Luft holen

Sie engt ein, schwächt den Körper und macht vielen sogar Angst: Atemnot. Eine Vielzahl von Beeinträchtigungen oder Krankheiten verschiedener Organe kann Atembeschwerden auslösen. Häufigste „Fehlerquelle“ sind jedoch die zentralen Atemorgane: Herz und Lunge.

Wie entstehen Atembeschwerden? Über die Lunge nimmt ein Erwachsener pro Tag ungefähr 20.000 Liter Luft auf. Bei dem Atemgasaustausch zwischen den Lungenbläschen (Alveolen) und dem Gefäßnetz der Lunge wird Kohlendioxid vom Blut in die Lunge abgegeben und Sauerstoff aus der Atemluft an die roten Blutkörperchen gebunden. Liegt eine Störung an der Übergangszone zwischen Alveolen und Gefäßnetz vor oder sind die Atemwege (Bronchien) verengt, kommt es zur Kurzatmigkeit – anfangs meist unter Belastung, bei schweren und andauernden Störungen auch in Ruhe. Schwerwiegende, insbesondere auch chronische Erkrankungen der Lunge wie Entzündungen, Lungenkrebs oder Lungenfibrosen führen ebenso zu Atemnot.

Häufig ist das Herz für die Entstehung von Atembeschwerden verantwortlich oder zumindest an ihr beteiligt. Diese entsteht dann, wenn das Herz aufgrund einer Pumpschwäche nicht genug Blut abtransportieren kann und in der Lunge oder in der rechten Herzhälfte ein Rückstau entsteht. 

Die Diagnose „Atemnot“

In den meisten Fällen kann der Arzt bereits durch das Erkennen von Wasseransammlungen in den Beinen (Ödemen) und dem Abhören von Lunge und Herz eine Verdachtsdiagnose stellen. Ein Elektrokardiogramm (EKG), mit dem man den Herzrhythmus überprüfen kann, sowie verschiedene Lungenfunktionstests, die die Mechanik und den Gasaustausch der Lunge überprüfen, geben weitere Hinweise. Um die Funktion des Herzmuskels und der Herzklappen zu beurteilen, wird als bildgebendes Verfahren bevorzugt die Echokardiografie eingesetzt. Außerdem hilft der Kernspintomograf, mit dem zum Beispiel Veränderungen des Herzmuskels direkt sichtbar gemacht werden können. Mit der oft notwendigen Herzkatheteruntersuchung werden die Druckverhältnisse im Herzen gemessen und die Durchgängigkeit der Herzkranzgefäße überprüft.

Entscheidend ist, dass bei ungeklärter Atemnot immer sowohl das Herz als auch die Lunge untersucht werden, denn die Funktion beider Organe ist eng miteinander verknüpft. Funktionsstörungen des Herzens wirken sich in den meisten Fällen auch auf die Lunge aus – und umgekehrt. Daher gilt bei Atembeschwerden: Lungenpatienten sind meist auch Herzpatienten.

St. Antonius Krankenhaus
Schillerstraße 23
50968 Köln-Bayenthal
Telefon 0221 3793-0
www.antonius-koeln.de

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