Was bedeutet Antibiotic Stewardship?
Kernelemente von ABS sind die Formulierung von Richtlinien zur Anwendung von Antibiotika, die Steuerung der Verschreibungspraxis, die Durchführung sogenannter ABS-Visiten und die regelmäßige Evaluierung der erreichten Erfolge. Diese Maßnahmen konnten in den vergangenen Jahren zeigen, dass eine rationale Therapie mit einem Antibiotikum oder verschiedenen Antibiotika
- die Morbidität und Mortalität von Patienten senken,
- die Liegedauer bei komplexen Infektionen reduzieren,
- die Ausbreitung von Resistenzen verhindern und
- den Ressourcenverbrauch und die Versorgungskosten senken kann.
In den Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen e.V. wurden ABS-Teams gegründet. Aber wie arbeitet ein ABS-Team genau? Unser Team im Severinsklösterchen kooperiert zum Beispiel mit der Antiinfektiva-Kommission, hat eine aktualisierte Antibiotika-Fibel herausgegeben und führt ABS-Visiten durch. Die jeweiligen Bereiche des Krankenhauses werden wöchentlich von einem Team – bestehend aus Infektiologen, Mikrobiologen und infektiologisch geschulten Apothekern – besucht. Vor Ort wird ein interdisziplinäres Gespräch mit den Klinikern geführt. Weiterhin besteht ein infektiologischer Konsildienst.
Verbesserte Therapie mit einem Antibiotikum
Unsere Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Infektiologie kooperiert darüber hinaus mit mehreren regionalen und nationalen Verbünden zur Weiterentwicklung der Antiinfektiva-Therapie. Lokal besteht hierzu das Kölner Netzwerk Infektiologie, in dem Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte zusammenarbeiten.
Überregional hat sich das ABS-Netzwerk Westdeutschland gegründet, das vor allem die stationären ABS-Aktivitäten zur Therapie mit einem Antibiotikum bündelt. Außerdem beteiligen wir uns an der Erstellung der „Infektiopedia“, einer digitalen Antibiotika-Leitlinie auf Bundesebene, unter der Leitung der infektiologischen Berufsverbände.
Infektiologisches Team im Krankenhaus der Augustinerinnen – Severinsklösterchen: Telefon 0221-3308-5666