Historische Aufnahme des Maria-Hilf-Krankenhauses mit der Ökonomie im Vordergrund

Von der Mühle zum Krankenhaus

Das Maria-Hilf-Krankenhaus feiert 150-jähriges Jubiläum

Seit 150 Jahren existiert diese medizinische Einrichtung mitten im Herzen der Kreisstadt Bergheim. Anders als der Name, der sich über all die Jahre nur minimal verändert hat, gab es im medizinischen, technischen und baulichen Bereich – zum Glück – immense Weiterentwicklungen. Wir werfen einen Blick zurück in die bewegte Geschichte des Maria-Hilf-Krankenhauses (MHK) in Bergheim.

Am 24. Oktober 1871 wurde das MHK unter dem Namen Filiale Mariahilf Bergheim von der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi zu Dernbach eröffnet. Unter der Zielsetzung ihrer Gründerin, Maria-Katharina Kasper, pflegten die Ordensschwestern in einem alten Schulgebäude Kranke und Waisenkinder. 

Historische Aufnahme des Maria-Hilf-Krankenhauses, die vor 1929 entstanden ist.

Anfangs war das kleine Gebäude durchschnittlich mit nur etwa zehn Patienten belegt. Maximal konnten 24 Personen gleichzeitig stationär aufgenommen werden. Da der vorhandene Platz äußerst begrenzt war, muss es dabei ziemlich eng zugegangen sein. Zudem war das Gebäude nicht nur ein Krankenhaus, sondern beherbergte zugleich auch die Schwesternwohnungen und die Kapelle. 

Um die räumlichen Kapazitäten auszubauen, kaufte Schwester Oberin Arkadia die nahegelegene alte Schrocksche Mühle. Da eine Schwester laut Ordensregeln kein Privateigentum besitzen durfte, wurde die Mühle 1879 an die Katholische Pfarrgemeinde zu Bergheim verkauft. Der eigentliche Klinik-Betrieb lag jedoch weiterhin in der Hand der Schwestern, da ihnen die Gemeinde die Nutzung kostenlos zugestand. Als erster Leitender Arzt nahm 1904 Kreisarzt Dr. med. Hillebrand seine Tätigkeit im Krankenhaus auf. 

Historische Aufnahme des Maria-Hilf-Krankenhauses: Vorderansicht

Zu den ersten technischen Errungenschaften gehörte der Anschluss an das öffentliche Wasserleitungsnetz 1903 und an das Elektrizitätsnetz 1911. Eine weitere Sensation war die Einrichtung des ersten Telefons 1913. Auf der medizintechnischen Seite stellte 1914 die Anschaffung eines ersten Röntgengerätes einen Meilenstein dar. 

Kriegsjahre und bauliche Veränderungen 

Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs diente das Krankenhaus neben der bestehenden Versorgung der Zivilbevölkerung als Lazarett für eine Vielzahl Verwundeter. Die höhere Inanspruchnahme der Klinik führte zu weiteren baulichen Vergrößerungen. Auch das medizinische Personal wurde aufgestockt. 1924 wurde der erste hauptamtliche Arzt eingestellt, der die Leitung der Chirurgischen Abteilung übernahm und gleichzeitig zum Chefarzt der Klinik ernannt wurde. Erst 1947 folgte die Einrichtung einer Internistischen Abteilung unter der Füh- rung eines weiteren hauptamtlich angestellten Arztes. 

Historische Aufnahme des Maria-Hilf-Krankenhauses: Krankensaal

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs folgte auch der Beginn eines Neubaus, der die bis dato einzelnen Gebäudekomplexe erstmals miteinander verband. Aufgrund von Nachwuchsmangel verließen 1979 die letzten Dernbacher Ordensschwestern das Haus. Seitdem gibt es einen Gestellungsvertrag zwischen dem MHK und der DRK-Schwesternschaft Bonn e.V. Das bedeutet, Mitarbeitende im Pflegedienst können sowohl über die Schwesternschaft als auch direkt im MHK angestellt sein. 

Entwicklung zur modernen medizinischen Einrichtung im Rhein-Erft-Kreis

Seit 2009 ist das MHK Teil des starken Verbundes der Stiftung der Cellitinnen e.V., die die christliche Tradition des Hauses fortführt. Durch die fünf Hauptfachabteilungen Innere Medizin, Kardiologie, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie sowie Anästhesie und Intensivmedizin wird die medizinische Versorgung der Patienten im Rhein-Erft-Kreis im MHK sichergestellt. Darüber hinaus ergänzen Belegärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde das breite medizinische Leistungsspektrum im MHK.  

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